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AM RAND DER WIRKLICHKEIT -Debütroman der 17-jährigen Pia Frank

Sommerferien in Berlin. Zwei junge Mädchen machen sich auf den Weg, um das Abenteuer ihres Lebens zu erleben. Mit einer kirchlichen Jugendgruppe treten sie eine 14-tägige Reise nach Südfrankreich an und verlieben sich in die schwedischen Brüder Finn und Kjell.

 

Gerade einmal 17 Jahre Lebenserfahrung hat Pia Frank, die Autorin von „Am Rand der Wirklichkeit“. Selbstbewusst und kritisch setzt sich die Schülerin mit dem Leben, dem Tod und „dem Kreislauf des Lebens“ auseinander, taucht dabei tief in die Gefühlswelt ein und lässt den Leser mit vielen Metaphern an einer Betrachtung der besonderen Art teilhaben.

 

“Endlich Sommerferien!” Die Protagonistin, deren Namen nicht genannt wird, und ihre Freundin Nadine können sich nichts Schöneres vorstellen. Selbst die lange Busfahrt nehmen sie ohne Nörgeln in Kauf, die Vorfreunde auf schöne Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Freizeitaktivitäten dominiert. Bereits zu Beginn der Fahrt, werden sie auf Finn und Kjell, Geschwister, die im hinteren Teil sitzen, aufmerksam. Im Urlaub lernen sich die vier jungen Erwachsenen kennen und lieben: „Sie“ und Finn, Nadine und Kjell.

 

Doch die gemeinsame Zeit vergeht viel zu schnell. Nach vierzehn Tagen, müssen sie Abschied nehmen, da die Brüder wieder in ihre Heimat fliegen. Herzschmerzen und Liebeskummer machen allen Beteiligten zu schaffen, denn niemand von ihnen weiß, ob es je ein Wiedersehen geben wird, da die beiden Länder so unendlich weit entfernt voneinander scheinen.

 

Wochen später erreicht die Protagonistin ein Anruf von Kjell, der ihr vom Tod seines Bruders berichtet, und sie bittet, ein letztes Mal für Finn da zu sein. Hals über Kopf fliegt sie nach Schweden, lernt die Familie kennen, begleitet Finn auf seinem letzten Weg und sieht ein letztes Mal seine „unendliche Schönheit“. Immer wieder bricht sie nervlich zusammen. Seelisch und körperlich gestützt von Kjell kommt sie jedoch nach jedem Tief der Erkenntnis, dass der Tod zum Leben dazu gehört, ein Stück näher. Was vorher als weit entfernt und nie zu erreichen schien, wird nun zur lapidaren Nebensache.

Doch nicht nur der Tod spielt in Franks Roman eine wesentliche Rolle. Auch der Aspekt der Freundschaft, für einander da sein, wenn man sich braucht, stellt eine wichtige Passage dar.

 

Ihr Debüt fesselt ungemein, und hat uns schwer beeindruckt. Dass Pia ihr Erstlingswerk auch präsentieren kann, hat sie bereits am 29. September bei einer Lesung in der Berliner Thalia-Buchhandlung in den Hallen am Borsigturm gezeigt, wo sie mit namenhaften Autoren am Lesepult gesessen hat und ihr Debüt vor 80 Zuhörern präsentierte: „Das, was die meisten begeisterte, war meine Ruhe, die ich in mir drin natürlich überhaupt nicht hatte.“

 

( von Anne Engelhardt, succulture.de, zum Artikel)

Autorin Pia Frank
Autorin Pia Frank